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Neue Blickpunkte auf Ludwigshafen:

29. Juni 2012

Lebhafte Diskussionen bei der ersten Sommerakademie Architektur

Regen Zuspruch von Bürgern und Fachleuten fand am 28. und 29. Juni die erste Sommerakademie Architektur in Ludwigshafen. Egal ob es um Arbeiterwohnungsbau, städtebauliche Neuerungen oder markante Einzelbauten ging, die Besucher nutzten die Möglichkeit, sich mit Experten, Verantwortlichen der Stadt und den Architekturstudenten der SRH Hochschule Heidelberg auszutauschen. Besonders lebhaft ging es am zweiten Tag der Sommerakademie bei den Workshops zu. Hier diskutierten die Teilnehmer spannende Ansätze von Denkmalschutz und energetischer Modernisierung und schmiedeten Pläne zur städtebaulichen Weiterentwicklung des Berliner Platzes und seiner Verbindung mit der Stadt am Fluss. Außerdem entstanden Ideen für Besichtigungstouren und Leitsysteme, um die architektonischen Schätze der Stadt stärker in die Wahrnehmung der Bürger und Besucher Ludwigshafens zu rücken.

"Die Resonanz auf die Sommerakademie Architektur zeigt, dass Architektur und Stadtplanung den Menschen in Ludwigshafen wichtig sind: Sie wollen daran mitarbeiten, die Stadt nach vorn zu bringen und ihre Potenziale über die Stadtgrenzen hinaus bekannt zu machen", so das Fazit von Ernst Merkel, Vorstand der Veranstalterin GAG Ludwigshafen am Rhein. Die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger war auch der Schirmherrin der Sommerakademie Architektur, der Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse ein besonderes Anliegen: "Die erste Sommerakademie Architektur hat allen Beteiligten neue Impulse und Ideen gegeben. Ich freue mich deshalb schon auf die Fortsetzung im kommenden Jahr und bin sicher, dass dann die Resonanz noch größer sein wird."

Immer lohnend – der Blick von außen

Viel Anklang bei den Teilnehmern der Sommerakademie Architektur fand die Idee, bedeutende Siedlungen, Gebäude und Plätze von Architekturstudenten der SRH Hochschule Heidelberg bearbeiten zu lassen. "Menschen, die von außen einen Blick auf unsere Stadt werfen, lenken die Aufmerksamkeit auf ganz neue Aspekte von Ludwigshafen. Dieser Wechsel der Perspektive bietet die Chance, unsere eigene Wahrnehmung der Stadt zu verändern", erläuterte die Initiatorin der Sommerakademie Architektur, Sonja Müller-Zaman von der GAG Ludwigshafen. Kim Harder, Studierende der SRH Hochschule, fand es spannend, dass die Überlegungen der Studenten Ausgangspunkt für die Gespräche und Diskussionen waren: "Die Veranstaltung war für uns ein tolles Erlebnis. Jetzt sind wir sehr gespannt, wie die Ideen, die bei der Sommerakademie entstanden, weiterentwickelt und mit Leben gefüllt werden." Architektur präsentieren – aber wie? Lebhaft ging es bei den drei Workshops am Freitag zu. In dem Workshop "Markante Einzelbauten" vervollständigten die Teilnehmer zunächst die Liste sehenswerter Gebäude und Orte, um danach Ideen zu entwickeln, wie diese wirkungsvoller in Szene gesetzt werden könnten. "Die Stadt hat architektonische Highlights, die es verdienen, stärker wahrgenommen zu werden", so Professor Bernhard Hort, Architekt und Dozent der SRH Hochschule Heidelberg, der diesen Workshop leitete. Die Vorschläge reichten von Besichtigungstouren für Architektur- und Kulturinteressierte sowie Touristen bis hin zu Beschilderungen in Form von Leitsystemen für interessierte Bürger und Besucher. "Nach den Präsentationen und Workshops sehe ich Ludwigshafen mit anderen Augen. Die große Aufgabe ist es, die Bürger für die zukünftige Entwicklung der Stadt zu sensibilisieren – auch unter energetischen Gesichtspunkten", fasste Nathalie Mickeleit aus Neustadt ihre Eindrücke zusammen.

Modernisieren und bewahren?

Dem Thema "Energetische Entwicklung" bei Modernisierungen denkmalgeschützter Bauten widmete sich die zweite Workshopgruppe. "Bei den denkmalgeschützten Siedlungen und Gebäuden ist es wichtig, sie einerseits zu bewahren, andererseits aber auch lebendig zu halten, also behutsam aus dem Gestern ins Heute zu überführen", erklärte Samuel Hundhausen, Studierender der SRH Hochschule. "Modernisierungen hinterlassen immer Spuren an den Gebäuden. Deshalb ist es wichtig zu überlegen, welche Veränderungen akzeptabel sind, um den Charakter der Gebäude zu bewahren", ergänzte der Leiter des Workshops André Zaman von der LUWOGE. Je nach Gebäude und Modernisierungsbedarf ist abzuwägen, wie Ökologie und Ökonomie am besten auszubalancieren und welche Form der energetischen Sanierung am besten mit den Erfordernissen des Denkmalschutzes in Einklang zu bringen sind. Sinnvoll fanden die Teilnehmer des Workshops, bei Modernisierungen Teile des Gebäudes oder gar ein ganzes Gebäude einer Siedlung in der ursprünglichen Form zu bewahren. Josef Langer hatte sich bewusst für die Teilnahme an diesem Workshop entschieden: "Ich habe mich schon immer für Architektur interessiert und fand es spannend, als Bürger bei diesem spannenden Diskussionsprozess dabei zu sein."

Der Berliner Platz – Knotenpunkt für ein neues Ludwigshafen?

Lebendig war auch der Austausch in dem Workshop über die Entstehungsgeschichte und Weiterentwicklung des Berliner Platzes. "Welche Funktion sollte der Platz ursprünglich haben? Was hat sich daran verändert? Wie strahlt er auf die angrenzenden Quartiere und Siedlungen aus?", erläutert Professor Helmut Lerch, Architekt und Dozent der SRH Hochschule Heidelberg die Fragestellung. "Die Bürger räumen dem Berliner Platz noch nicht die positive Bedeutung ein, die er als zentraler öffentlicher Raum Ludwigshafens verdient", so die Einschätzung des Workshopleiters, des Architekten Thorsten Petroschka von sander.hofrichter architekten. "Die Ansätze, den Berliner Platz stärker mit dem Rhein zu verbinden, sollten aus Sicht der Teilnehmer des Workshops unbedingt weiter ausgebaut werden."

"Die Diskussionen und Gespräche während der Sommerakademie zeigen deutlich, dass die Vernetzung von Architektur und Städtebau in einer der kommenden Sommerakademien intensiver besprochen werden sollte. Aber es geht auch darum, die Ludwigshafener Bürger für den Städte- und Wohnungsbau sowie die Einzelbauten ihrer Stadt zu sensibilisieren", so das Fazit Lerchs.

Das Ergebnis: Buchveröffentlichung und Stadtrundgänge

Bis dahin steht noch einiges auf dem Programm. "Wir arbeiten bereits an den Stadtrundgängen zu den in diesem Jahr vorgestellten Gebäuden, Plätzen und Siedlungen. Diese sind demnächst auf der Website der Sommerakademie zu finden, zusammen mit den Präsentationen der Studierenden", so Müller-Zaman. Eine Publikation über die erste Sommerakademie Architektur folgt im Herbst. Kurz danach starten die ersten Gespräche und Vorbereitungen für die zweite Sommerakademie Architektur. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, findet alles Wichtige unter www.gag-sommerakademie.de. Weitere Informationen gibt es außerdem auf der Facebook-Seite der Stadt Ludwigshafen.

 

Kontakt:

GAG Ludwigshafen am Rhein
Sonja Müller-Zaman
Wittelsbachstraße 32
67061 Ludwigshafen
Tel. 0621 5604 147

sonja.mueller-zaman@gag-ludwigshafen.de